KUNST AM BAU: WAS HAT ES DAMIT AUF SICH?

KEEP THE FIRE BURNING – lautet der Schriftzug an der Fassade des Netzwerkhauses comN. Die Schriftinstallation ist ein subtiler Aufruf, sich sowohl als Individuum als auch im Sinne einer Gemeinschaft, den unzähligen individuellen, gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen unserer Zeit und unserer Zukunft mit Verantwortung zu stellen, Veränderungen anzunehmen und mit Blick auf ein gesetztes Ziel, die Flamme sprichwörtlich am Brennen zu halten. Durch den Schriftzug nimmt das Gebäude Bezug auf sein Umfeld, verbindet Kunst mit Kultur und passt sich dem kreativ geprägten Viertel an.

Die Buchstaben reflektieren das Blau des Himmels, die ziehenden Wolken und das wechselnde Wetter. So stellt KEEP THE FIRE BURNING zum einen den direkten Bezug zum definierten Anspruch des Netzwerkhauses comN her, das sich zum Ziel gemacht hat, eine vielfältige und flexible Plattform für innovatives Arbeiten zu bieten und auf diese Weise Menschen zu vernetzen. Zum anderen ist die Installation KEEP THE FIRE BURNING gerade auch aufgrund ihrer Wirkung nach außen,  ein bewusst gesetztes Zeichen in das urbane Umfeld, an die Bewohner und Besucher im Schlachthofviertel.

Neben der künstlerischen Bedeutung hat die Arbeit auch einen historischen Bezug zum gegenüberliegenden Fruchthof, welcher 1911 vom großväterlichen Betrieb von Matthias Ottmann errichtet wurde. In dem historischen Gebäude hat heute unter anderem Benjamin Bergmann sein Atelier.

 

Über den Künstler – Benjamin Bergmann

Benjamin Bergmann (*1968) beschäftigt sich in seinen Skulpturen und raumgreifenden Installationen mit alltäglichen Gegenständen, Handlungen oder Begegnungen. Dabei spielt der Künstler mit Elementen des Absurden, mit Realitätsverschiebungen oder Irritationen, bricht so geläufige Sehmuster und Vorstellungen auf und stellt herkömmliche Herangehensweisen in Frage. Auf vielfältige Weise lotet er immer wieder die Grenzen des Möglichen und Vorstellbaren aus und erweitert sie. Er erforscht neue Denk- oder Handlungsmuster und lädt den Betrachter zugleich ein, selbst andere Perspektiven einzunehmen, neue Denkstrategien zu entwickeln und scheinbar Gegebenes zu hinterfragen.

Werke von Benjamin Bergmann sind in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Seine permanente Installation Tunnelfassade an der Ludwigsbrücke, sowie der Basketballkorb, „Never Ever“ auf dem Dach der Technischen Universität in der Barerstraße sind positive Beispiele seines Schaffens im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt München.