ZWISCHENNUTZUNG IN LAIM – DIE PERLE ERÖFFNET AM 23. SEPTEMBER 2023

MUCBOOK CLUBHAUS und CAFÉ STEINCHEN kooperieren in der Zwischennutzung und vermeiden Leerstand in München

Jedes Quartier braucht diesen Ort. Wo man sich trifft, zusammensitzt, vielleicht den einen oder anderen Feierabenddrink genießt. Kunst und Kultur erlebt. Über Veränderungen im Stadtteil spricht. Oder neuen kreativen Input bekommt. Ein Treffpunkt für alle, die hier leben und arbeiten. Oder einfach: ein Wohlfühlort im Lieblingsviertel. Mit der PERLE, einer Kollaboration aus MUCBOOK CLUBHAUS und STEINCHEN KULTURCAFÉ, bekommt das Viertel im Münchner Westen einen ganz besonderen Wohlfühlort für Jung und Alt, für Familien, Freund:innen und Kolleg:innen. Eine Zwischennutzung macht es möglich.

Aus dem ehemaligen Restaurant ASIEN PERLE in der Agnes-Bernauer-Straße 51 wird ab September 2023 DIE PERLE. Die Macher:innen der beiden Teams vom CAFÉ STEINCHEN, einer erfolgreichen Zwischennutzung als Freiluftcafé in Laim, und vom MUCBOOK CLUBHAUS, dem innovativen Raumangebot des Münchner Stadtmagazins MUCBOOK, verwandeln die Räumlichkeiten auf einer Gesamtfläche von rund 450 Quadratmeter gemeinsam in einen Creative Hub mit Bar. Ermöglicht wird dies durch den Eigentümer Urban Progress, gefördert durch das Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft München und Bayern Kreativ sowie den Bezirksausschuss Laim. Der Vorsitzende des Bezirksausschuss Laim, Josef Mögele, zeigte sich begeistert von der neuen Zwischennutzung: „Schlafstadt Laim? Von wegen und lange verkannt! Bei uns gibt es inzwischen eine Menge an Kunst und Kultur zu erleben. Dazu passt diese neue Attraktion hervorragend“.

Das Zwischennutzungsprojekt „Die Perle“ wurde vom Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft im Programm REACT-EU mit dem Ziel, Stadtteilzentren in München zu beleben, begleitet. „Wir freuen uns sehr, ein zivilgesellschaftliches Projekt unterstützen zu können, in dem die Projektentwicklungsgesellschaft Urban Progress zusammen mit dem auf Zwischennutzungen spezialisierten Unternehmen MUCBOOK CLUBHAUS in Ergänzung mit dem STEINCHEN KULTURCAFÉ sich zusammengefunden haben, um die Lebensdauer eines zum Abriss bestimmten Gebäudes mithilfe einer Zwischennutzung sinnstiftend zu verlängern. Weil das Projekt „Die Perle“ mit seinen kulturellen und sozio-kulturellen Inhalten ins Stadtteilzentrum im Quartier Laim ausstrahlt und dieses stärkt, unterstützt das Kompetenzteam zusammen mit dem Kulturreferat dieses Projekt darüber hinaus im neuen Fonds innovative kulturelle Zwischennutzungen als Pilotprojekt mit 20.000 €“, so Dr. Olaf Kranz, Leiter Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft München.

Creative Hub mit Bar und Dachterrasse 

Nach der Philosophie der MUCBOOK CLUBHAUS-Orte wird auch hier mehr geschaffen als nur ein Raum für unterschiedliche Nutzungen: Zusätzlich entsteht ein Ökosystem pionierhafter Ideen, in dem unterschiedlichste kreative Akteur:innen zusammenkommen und Neues kreieren – mit nachhaltigem Impact für das ganze Viertel. Nach dem Prinzip der Co-Creation sollen vor allem Kooperationen und nachhaltige Projekte für das Viertel im Vordergrund stehen. DIE PERLE will als Creative Hub Raum für Laim bieten und auch Motivatorin, Ideengeberin und Safer Space für die Kreativwirtschaft und -szene sein. Inspiration und Nachhaltigkeit – über den Zeitraum der Zwischennutzung hinaus – sind die Triebfedern für das neue MUCBOOK CLUBHAUS.

Kooperation mit STEINCHEN KULTURCAFÉ

Für die Gastronomie hat sich das MUCBOOK CLUBHAUS-Team zwei erfahrene Macherinnen ins Boot geholt: Laura und Alexa Steinke vom CAFÉ STEINCHEN. Zwischennutzungen und Laim sind den beiden nicht fremd. Im Gegenteil: Seit Juli 2020 betreiben sie mit dem CAFÉ STEINCHEN in der Agnes-Bernauer-Straße 77 bereits ein Kultur- und Freiluftcafé in einer Zwischennutzung, nur 500 Meter von der PERLE entfernt. Laura und Alexa Steinke sind fest im Viertel verankert, gastronomieerfahren und kennen die Bewohner:innen Laims und ihre Bedürfnisse gut. „Ich arbeite nun seit knapp 15 Jahren im Veranstaltungs- und Gastronomiebereich. Nie hat mich dabei der Gedanke losgelassen, eine eigene Bar zu eröffnen! Dass das jetzt in meinem eigenen Viertel, in Laim, möglich wird, ist einfach fantastisch. Die Location hat mich schon bei der ersten Besichtigung total in ihren Bann gezogen, das ist echt ein magischer Ort”, sagt Laura Steinke. Ihre Schwester Alexa fügt hinzu: „Nach mittlerweile drei tollen Jahren mit dem Outdoorcafé Steinchen, das vor allem bei schönem Wetter Treffpunkt für so viele Menschen ist, freue ich mich nun auch eine Location eröffnen zu können, in der man entspannte Feierabende verbringen kann – und das auch bei #kackwetter und im Winter“. Ob Kunstausstellung, Kulturangebot oder Weihnachtsfeier: In der PERLE wollen die beiden die Gastfreundschaft und die anregenden Gespräche fortsetzen, für die sie in ihrem Café bekannt sind. Geöffnet ist die Bar jeden Donnerstag bis Samstag von 18 bis 01 Uhr.

„München steht vor großen Herausforderungen. Mit inspirierenden und bezahlbaren Räumen für Kreative und Pionier:innen schafft das MUCBOOK CLUBHAUS ein Ökosystem, in dem Ideen, Lösungen und im besten Fall auch Geschäftsmodelle für den Wandel hin zu einer nachhaltig funktionsfähigen Stadt gedeihen können. Es freut mich ganz besonders, dass wir für diese Parallelnutzung mit dem CAFÉ STEINCHEN einen so passenden Partner gefunden haben und nun auch gute Drinks und leckere Snacks anbieten können“, so Marco Eisenack über die neue Kooperation des MUCBOOK CLUBHAUS.

Als Kurator:innen und Koordinator:innen bündeln die Teams von CAFÉ STEINCHEN und MUCBOOK CLUBHAUS ihre Kräfte und Netzwerke – mit einem Ziel: DIE PERLE soll den Stadtteil Laim stärken, Kultur- und Kreativwirtschaft mit Startup-Kultur verbinden und den Bewohner:innen den Austausch über Kunst, Kultur sowie Politik und Wissenschaft ermöglichen. Entstehen soll ein pulsierender Social Hub, in dem alles möglich ist.

„Hereinkommen, hinsetzen, wohlfühlen. DIE PERLE soll ein Treffpunkt für Alle sein und ein Ort für kreative Vielfalt. Wir möchten, dass Menschen hier ins Gespräch kommen, Dinge anstoßen. Ganz nach dem Wunsch eines Anwohners, der uns während des Umbaus besucht hat und sich mindestens genauso wie wir über die Eröffnung der PERLE freut: „Endlich ist hier mal was los!“, so Sarah Karuga – Leiterin und Kuratorin des Veranstaltungsprogramms bei MUCBOOK CLUBHAUS.

Ort der Begegnung und des Austauschs

Dass DIE PERLE ein Treffpunkt für alle wird, ist kein Zufall. Die Räumlichkeiten an der Agnes-Bernauer-Straße in Laim waren schon immer ein Ort der Begegnung und des Austauschs. In den 50er- und 60er Jahren war DIE PERLE ein Kino, später wurden die Räume zum Weinlokal der Hahnhof-Kette. „Ganz Laim traf sich hier, um für 4 DM einen Viertelliter Wein zu trinken“, erinnert sich der Vater der Steinke-Schwestern. Zuletzt beherbergte DIE PERLE ein chinesisch-mongolisches Restaurant. Unter dem Namen ASIEN PERLE gab es täglich All-You-Can-Eat-Angebote. DIE PERLE erinnert mit ihrem Namen an die jüngere Vergangenheit des Ortes und greift mit dem innovativen Gesamtkonzept MUCBOOK CLUBHAUS auch die frühere Nutzung des Ortes auf. „Wir haben versucht, die faszinierende Vergangenheit dieses Ortes in die PERLE zu integrieren: Viele Einrichtungselemente des chinesisch-mongolischen Restaurants sind teilweise noch vorhanden. Wir wollten bewusst nicht alles verändern und an die Geschichte der PERLE erinnern, aber auch unseren Stil einbringen, ohne kulturelle Aneignung zu betreiben”, sagt Sarah Karuga.

Urban Progress, die das Projekt durch mietfreie Flächen unterstützen, sind ebenfalls überzeugt: „Unser jüngstes Projekt, DIE PERLE von Laim, hat so viel Charme, dass wir ein Stück davon in unsere Räumlichkeiten holen mussten. Der prächtige Kronleuchter im China-Stil strahlt nun in unserem Büro und erinnert uns täglich an die Einzigartigkeit dieses Ortes“, sagt Prof. Dr. Matthias Ottmann, Geschäftsführer von Urban Progress.

Das Motto der PERLE: Wohlfühlen! „Das spiegelt auch die Einrichtung wider. Ein bunter Mix aus Vintage und aktuellem Zeitgeist erwartet die Besucher:innen in der Zwischennutzung. Den Teams von MUCBOOK CLUBHAUS und CAFÉ STEINCHEN war vor allem wichtig, dass sich die Einrichtung auch flexibel zu den unterschiedlichen Veranstaltungen transformieren lässt“, sagt Alexa Steinke. „Das Thema Nachhaltigkeit hat auch bei der Einrichtung eine große Rolle gespielt. Überall wo es ging, haben wir nicht neu gekauft, sondern die letzten Wochen diverse Kleinanzeigen-Portale und Secondhand-Läden durchforstet und Möbel aus unserem oder dem MUCBOOK Fundus ausgegraben“, betont Laura Steinke.

Diskussionen, Ideen & Kultur: Buntes Veranstaltungskonzept 

Und das Veranstaltungsprogramm in der PERLE verrät: Es gibt viel zu entdecken. Allen voran die Veranstaltungsreihe MUNICH NEXT LEVEL zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Münchner Innovationsplattform, initiiert von MUCBOOK und seinem Herausgeber Marco Eisenack, bringt engagierte Stadtmacher:innen aus Kultur, Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Um Cross-Innovation und Co-Creation zu fördern, wird gemeinsam diskutiert, sich gegenseitig inspiriert und kollaborativ angepackt – künftig auch in der PERLE: Die Reihe soll hier eine Heimat finden, unterstützt durch eine Förderung von Bayern Kreativ.

Wohnzimmer-Konzerte & Ausstellungen in der PERLE

Gleichzeitig will DIE PERLE regionalen wie überregionalen Künstler:innen Sichtbarkeit bieten. Jeden ersten und dritten Freitag im Monat soll es Live-Musik-Abende mit Konzerten geben. Dies können Wohnzimmerkonzerte oder Open-Mic-Nächte sowie Jam-Sessions sein. Vernissagen und Ausstellungen sollen aufstrebenden, wie bereits etablierten Künstler:innen die Möglichkeit geben, ihre Werke zu zeigen. „Wir möchten in der PERLE einen möglichst diskriminierungsfreien, nicht wertenden und gleichberechtigten Raum schaffen für Künstler:innen, in dem sich jede:r willkommen fühlt“, sagt Sarah Karuga.

Regelmäßige Yogakurse in Kooperation mit YOGA Nebenan sind für Montagabend geplant, auch Tango-Tanzkurse der Tanzlehrerin Natu sollen für Anfänger:innen und Fortgeschrittene immer sonntagabends in der PERLE stattfinden.

Neben Kreativ- und Flohmärkten bietet DIE PERLE auch genug Platz für Aktivitäten, die das Wohnzimmer zum Beben bringen. Vom Tischtennisturnier über Carrera-Rennen bis hin zum Quiz-Abend: Die Zwischennutzung kann für alle Ideen genutzt werden. Ideenreich soll es auch in den MUCBOOK CLUBHAUS-Workshops zugehen. Gemeinsam mit Partner:innen aus der Kultur- und Kreativszene organisiert MUCBOOK CLUBHAUS Netzwerkveranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen.

PERLE für eigene Veranstaltungen mieten

Mit der PERLE gibt es auch ab sofort für alle, die in Laim Räume für Veranstaltungen suchen, eine Lösung: Denn DIE PERLE kann auch gemietet werden. Neben einem großen Saal mit 245 Quadratmetern stehen ein kleiner Saal mit 50 Quadratmetern sowie eine überdachte Terrasse zur Verfügung. „Für bis zu 199 Personen sind alle Arten von Veranstaltungen denkbar. Ob Gesprächsrunden, Workshops, Tagungen, Kreativmärkte oder Geburtstags- und Weihnachtsfeiern“, erklärt Sarah Karuga. Eine fest installierte Bühne mit Technik, flexibel einsetzbare Bestuhlung sowie eine Leinwand mit Beamer sind bereits vorhanden.

Weithin sichtbar: Mural von Laimer Künstler an Fassade

Übrigens: Damit ganz Laim stolz auf seine PERLE blicken kann, wird die Fassade bald das beeindruckende Mural „Hühnerstall“ des Laimer Künstlers Matthias Mross zieren. Auf über 250 Quadratmetern entsteht ein Wandbild der besonderen Art: „Als Laimer Künstler bin ich hier im Viertel verwurzelt, aber da sich ein Großteil des Münchner Kulturangebots in anderen Stadtteilen abspielt, freut es mich umso mehr, wenn in meinem Viertel auch wieder neue Räume für Kunst und Kultur entstehen. Ich werde die Wand in einen riesigen Hühnerstall transformieren. Das Motiv auf die Außenwand des ehemaligen Lokals Hahnhof zu malen entbehrt nicht einer gewissen Ironie“, sagt der 1986 in Freising geborene Künstler Matthias Mross. Das Kunstwerk soll nach der Eröffnung fertiggestellt werden. Es wird kofinanziert von Urban Progress, Urban Bauart 03 und dem STEINCHEN KULTURCAFÉ. Der Termin der Entscheidung bezüglich des Antrags an den Bezirksausschuss Laim steht noch aus.